Überlebensstrategien in Afrika

Herausgeber/in:
Editor:
Michael Bollig, Frank Klees
Mit Beiträgen von:
With contributions by:
Horst G. Mensching, Katharina Neumann, Holger Pflaumbaum, Hartmut Lang, Polly Wiessner, Michael Bollig, Hermann Amborn, Jürgen Richter, Monika & Otto Esser, Michael J. Casimir, Uta Holter, Wilhelm J.G. Möhlig, Rainer Voßen, Carola Lentz, Renate Müller-Wollermann, Michael Weier, Karl-Günther Schneider, Wolfgang Schoop, Bertold Trittler
Erscheinungsjahr:
Publication year:
1993
Reihe & Band:
Series & Number:
Colloquium Africanum 1
ISBN:
ISBN:
978-3-927688-08-8
Preis:
Price:
25 €  Aktuell: 5 €
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Über diese Publikation:

Für die Medien waren Hunger, Not und Krieg die afrikanischen Themen der letzten Dekade, und die Wissenschaften wurden durch die Verschärfung der "afrikanischen Krise" in den 80er und 90er Jahren inzwischen zu einer Beschäftigung mit diesemThema geradezu gezwungen. Reporte über Hunger in Afrika in Wort und Bild fehlen ebenso wenig wie wissenschaftliche Analysen der Ursachen. Dagegen ist die Literatur ,die sich mit den Reaktionen afrikanischer Gesellschaften auf krisenhafte Erscheinungen beschäftigt, vergleichsweise begrenzt geblieben. Es zeigt sich, daß Darstellung und Analyse von Krisen der Dritten Welt stark durch eine eurozentrisch geprägte Sicht gelenkt sind, und diese Perspektive suggeriert immer wieder "ohne fremde Hilfe wären sie verloren". Dass dies nicht so ist, will dieser Sammelband zeigen. Er macht u.a. deutlich, daß den Kulturwissenschaften mehr und mehr eine besondere Bedeutung zukommt, die afrikanische Perspektive richtig zu beleuchten. Die meisten afrikanischen Gesellschaften haben ein umfangreiches Inventar an Strategien entwickelt, um angemessen auf Krisen zu reagieren. Und mehr noch: überall finden wir Verhaltensmuster und Institutionen, die versuchen, den negativen Auswirkungen von wiederkehrenden, aber kaum voraussagbaren Krisen zu begegnen. So heißen die Prinzipien der Produktion in vielen afrikanischen Gesellschaften nicht Maximierung des Ertrages, sondern Risikominimierung und Ressourcensicherung.

Inhalt

  • Horst G. Mensching: Desertifikation in Afrika. Ein ungelöstes ökologisches Problem. 
  • Katharina Neumann: Wirtschaftsweisen im Neolithikum der Ostsahara und ihr Einfluß auf die Vegetation. 
  • Holger Pflaumbaum: Futterressourcen in der Butana (Rep. Sudan). Zur Problematik der Dynamik ökologischer Tragfähigkeit.
  • Hartmut Lang: Hungersnöte – Erkundungen zu den demographischen Folgen von Katastrophen.
  • Polly Wiessner: The Pathways of the Past. !Kung San Hxaro Exchange and History. 
  • Michael Bollig: Krisenmanagement und Risikominimierung bei den pastoralnomadischen Pokot Nordwestkenias.
  • Hermann Amborn: Wirtschaftliche und soziale Stabilisierungsstrategien südäthiopischer Feldbauern.
  • Jürgen Richter: “Zu wenig Chalzedon“. Kritischer Rohstoffmangel bei prähistorischen Wildbeutern in Namibia.
  • Monika & Otto Esser: Wildpflanzen als Ressourcen in unterschiedlichen ökonomischen und ökologischen Systemen in Ostafrika.
  • Michael J. Casimir & Michael Bollig: Milchverarbeitung und Nahrungsmittelknappheit bei afrikanischen Pastoralisten.
  • Uta Holter: Nomadenfrauen in der Dürre. Das Beispiel der Mahria Kamelnomaden (Nördliche Rizeigat) in Norddarfur/Sudan.
  • Wilhelm J.G. Möhlig: Die Repräsentation von Krisen in traditionellen literarischen Prosatexten afrikanischer Erzähler bzw. Autoren.
  • Rainer Voßen: Sprache und Krisenmanagement. Überlegungen zur Konzeptualisierung von Krisen bei südafrikanischen Wildbeutern.
  • Carola Lentz: Staatlich verordneter “self-help spirit” versus lokale “self-reliance“. Regionale Kulturfestivals in Ghana als politische Arenen.
  • Renate Müller-Wollermann: Der altägyptische Staat und dezentralisiertes Krisenmanagement.
  • Michael Weier: “Der Boden ist meine Haut!” Zur Lebenssituation der Bauern in der oberägyptischen Provinz Qena.
  • Karl-Günther Schneider: Nutzung peripherer Wirtschaftsräume in Namibia. Okavango und Caprivi.
  • Wolfgang Schoop: Dorfbezogene Ökomaßnahmen autochthoner Gruppen in Burkina Faso.
  • Bertold Trittler: Ressourcensicherung – Armutsbekämpfung. Einheimische Konzepte und entwicklungspolitische Konzeptionen
About this publication:

For the media, hunger, hardship and war have been the African topics of the last decade, and the intensification of the ‘African crisis’ in the 1980s and 1990s has virtually forced academia to deal with this topic. Reports on hunger in Africa in words and pictures are just as common as scientific analyses of the causes. In contrast, the literature dealing with the reactions of African societies to crisis phenomena has remained comparatively limited. It is evident that the representation and analysis of crises in the Third World are strongly influenced by a Eurocentric view, and this perspective repeatedly suggests that ‘without foreign aid they would be lost’. This anthology aims to show that this is not the case. Among other things, it makes it clear that cultural studies are becoming increasingly important in shedding light on the African perspective. Most African societies have developed a comprehensive inventory of strategies to react appropriately to crises. And what is more: everywhere we find patterns of behaviour and institutions that attempt to counter the negative effects of recurring but hardly predictable crises. For example, the principles of production in many African societies are not maximising yields, but minimising risks and securing resources.

Content

  • Horst G. Mensching: Desertifikation in Afrika. Ein ungelöstes ökologisches Problem. 
  • Katharina Neumann: Wirtschaftsweisen im Neolithikum der Ostsahara und ihr Einfluß auf die Vegetation. 
  • Holger Pflaumbaum: Futterressourcen in der Butana (Rep. Sudan). Zur Problematik der Dynamik ökologischer Tragfähigkeit.
  • Hartmut Lang: Hungersnöte – Erkundungen zu den demographischen Folgen von Katastrophen.
  • Polly Wiessner: The Pathways of the Past. !Kung San Hxaro Exchange and History. 
  • Michael Bollig: Krisenmanagement und Risikominimierung bei den pastoralnomadischen Pokot Nordwestkenias.
  • Hermann Amborn: Wirtschaftliche und soziale Stabilisierungsstrategien südäthiopischer Feldbauern.
  • Jürgen Richter: “Zu wenig Chalzedon“. Kritischer Rohstoffmangel bei prähistorischen Wildbeutern in Namibia.
  • Monika & Otto Esser: Wildpflanzen als Ressourcen in unterschiedlichen ökonomischen und ökologischen Systemen in Ostafrika.
  • Michael J. Casimir & Michael Bollig: Milchverarbeitung und Nahrungsmittelknappheit bei afrikanischen Pastoralisten.
  • Uta Holter: Nomadenfrauen in der Dürre. Das Beispiel der Mahria Kamelnomaden (Nördliche Rizeigat) in Norddarfur/Sudan.
  • Wilhelm J.G. Möhlig: Die Repräsentation von Krisen in traditionellen literarischen Prosatexten afrikanischer Erzähler bzw. Autoren.
  • Rainer Voßen: Sprache und Krisenmanagement. Überlegungen zur Konzeptualisierung von Krisen bei südafrikanischen Wildbeutern.
  • Carola Lentz: Staatlich verordneter “self-help spirit” versus lokale “self-reliance“. Regionale Kulturfestivals in Ghana als politische Arenen.
  • Renate Müller-Wollermann: Der altägyptische Staat und dezentralisiertes Krisenmanagement.
  • Michael Weier: “Der Boden ist meine Haut!” Zur Lebenssituation der Bauern in der oberägyptischen Provinz Qena.
  • Karl-Günther Schneider: Nutzung peripherer Wirtschaftsräume in Namibia. Okavango und Caprivi.
  • Wolfgang Schoop: Dorfbezogene Ökomaßnahmen autochthoner Gruppen in Burkina Faso.
  • Bertold Trittler: Ressourcensicherung – Armutsbekämpfung. Einheimische Konzepte und entwicklungspolitische Konzeptionen

Bibliographische Informationen:

376 Seiten

41 Abbildungen

8 Fotographien

19 Tabellen

5 Karten

Deutsche Beiträge

Englische Abstracts

Bibliographic Information:

376 pages

41 illustrations

8 photographs

19 tables

5 maps

German abstracts

English abstracts

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