Wadi Shaw – Wadi Sahal. Studien zur holozänen Besiedlung der Laqiya-Region (Nordsudan)

In diesem Beitrag wird archäologisches Fundmaterial beschrieben, das in einer kleinen Senke des Wadi Shaw stammt. Außer einigen Einzelfunden werden Artefakte aus zwei kleinen Grabungsflächen vorgelegt. Bei Stelle 82/ 82-1 andelt sich um ein weitgehend zu rekonstruierendes Gefäß. Nach den charakteristischen Oberflächenfarben (schwarzer Rand, rote, polierte Wand), der Oberflächenbehandlung (rippled ware) und der Verzierung (kleine Ritzungen auf der Randlippe) zu urteilen, liegt ein Gefäß vor, wie es für die A-Gruppe des Niltals typisch ist. Einfache Ritz- und Kerbverzierungen sind auch auf den wenigen Keramikscherben von 82 / 82-2 angebracht. Im Steinmaterial dieser Grabung dominieren mikrolithische Bohrer (mèches de fone^t) . Im Zusammenhang damit sind die Straußenei- und Quarzperlen von Interesse. Durch Zusammensetzungen war es möglich, die Zerlegung von Steinartefakten näher zu betrachten. Dieser Fundplatz ist durch 14C-Daten in das 5. Jahrtausend v.Chr. datiert. Die einzeln eingemessene Keramik von zwei anderen Stellen des Fundplatzes 82 / 82 zeigt ebenfalls Ritzverzierung an den Rändern und dürfte damit den Scherben von 82 / 82-2 zeitlich sehr nahestehen. Scherben von 82 / 82-5 sind mit einem Fischgrätmuster verziert. Über Vergleiche mit anderen Fundplätzen im Gilf Kebir (Ägypten), im Wadi Shaw, im Wadi Sahal und im Wadi Howar ist eine Datierung in das 4. Jahrtausend v.Chr. wahrscheinlich.