Studien zur Urgeschichte Namibias

Die seit den 1960er Jahren von Ernst R. Scherz und Harald Pager im Auftrag der Universität Köln durchgeführten und von der Deutschen Forschungsgemeinschaft finanzierten Felsbildforschungen in Namibia ließen bald Fragen nach Alter und Art der prähistorischen Malereien und Gravuren aufkommen. Man hoffte, durch archäologische Ausgrabungen von Felszeichnungen eine damals noch wenig erforschte kulturelle Abfolge feststellen zu können. Seit 1968 hat Wolfgang E. Wendt 45 Ausgrabungen im ganzen Land durchgeführt, darunter auch die berühmte Höhle von Apollo 11. Der vorliegende Autor hat 13 von Wendts Ausgrabungen in der Umgebung des Brandbergs ausgewertet. Zusätzlich wurden die Daten von 31 weiteren Ausgrabungen, die vor 1985 nördlich des Wendekreises durchgeführt wurden, zum Vergleich zusammengestellt. Die stratigraphischen Ergebnisse und die damit verbundenen Landschaften erlauben es, die prähistorischen Lebensweisen der letzten 10.000 Jahre mit den sich verändernden Umweltbedingungen in Verbindung zu bringen und eine chronologische Abfolge für das nördliche Namibia zu erstellen, in die sich auch die Felskunst mit guten Argumenten einordnen lässt.